Wo beginnt die Transformation?

Interview mit Jacqueline Wasseveld-Reinhold, Partnerin, Beraterin und Trainerin bei Coverdale Deutschland

 

Vieles ist bei einem Transformations-Prozess unklar. Wo beginnt man am besten?

Transformation beginnt bei mir selbst, vor allem dann, wenn ich Führungsverantwortung habe. ‘Transformation starten‘ bedeutet, dass ich als Führungskraft meine eigenen Überzeugungen und Glaubenssätze, wie das Unternehmen und wie Führung funktionieren, hinterfragen muss. Ich muss die Sicherheit aufgeben, durch vorhandenes Wissen und bisherige Vorgehensweisen das Unternehmen managen zu können.
 

Was wird dadurch erreicht?

Dadurch gewinne ich Offenheit für Neues. In einem Transformations-Prozess ist ‘Nicht-Wissen‘ eine wertvolle Ressource. Expertise wird an vielen Stellen gebraucht und eine hohe Wertschätzung dafür ist wichtig. Gelingt es aber, für eine Transformation neben der Expertise eine Haltung des ‘Nicht-Wissens‘ in mir und in anderen aufzubauen, dann ist das ein entscheidender erster Schritt für die Transformation.
 

Das klingt erstmal einfach …

Ist es aber leider überhaupt nicht! Führungskräfte stehen in solchen Situationen unter einem enormen Druck. Und haben gelernt, als verantwortungsvolle Menschen, schnell aktiv zu werden, zu entscheiden und zu handeln. Innezuhalten, sich zu hinterfragen, bisherige Überzeugungen infrage zu stellen, Neues auszuprobieren - das alles kostet Kraft. Diese Kraft kann ich nur erzeugen, wenn ich die innere Klarheit und den Mut habe, ‘Nicht-Wissen‘ zuzulassen.