Erfahrungsbericht und Teilnehmer-Stimmen

 

Schweißfüße in Lauenburg? 

"Durch meine Tochter und die Arbeit mit Referendaren weiß ich, wie wichtig das Thema Zusammenarbeit bereits in der Schule ist. Zusammenarbeit fördern – Enable people to succed together – ist unsere Mission bei Coverdale. Daraus wurde Anfang des Jahres die Idee geboren, beides miteinander zu verbinden und Schülern ein Seminar anzubieten. Wir investieren im Rahmen von 'Coverdale in community' gerne und regelmäßig in diese Art von Projekten. Ich war sehr gespannt, ob die Schüler ihrerseits bereit sein würden, wertvolle Ferientage zu investieren.", erinnert sich Martina Miegel, Initiatorin und Partnerin bei Coverdale Deutschland.

 

Am 18. Mai 2016 strömten 26 Schüler zwischen 15 und 18 Jahren aus Hamburg, der Pfalz und Bayern vom Bus direkt in den Seminarraum der malerisch an der Elbe gelegenen Zündholzfabrik, um für drei Tage zündende Ideen auszutauschen. Obwohl die Teilnehmer neugierig aufeinander waren, brachten sie viele Befürchtungen mit nach Lauenburg - von Konflikten, Stress und Diskriminierung bis hin zu Schweißfüßen.

Um Kontakt aufzubauen, balancierte die Gruppe gleich zu Beginn gemeinsam auf einem Seil. Studien – wie aktuell die von Google – belegen, dass Menschen soziale Sicherheit brauchen, um zusammenzuarbeiten. Kurz darauf stiegen die Schüler direkt in das Erfahrungslernen ein. Der Coverdale-Ansatz fördert eigenverantwortliches Lernen durch die Kombination von konkretem Tun anhand von Aufträgen in Verbindung mit einer Rückblende. In der Rückblende wird reflektiert, was förderlich war und was sich verbessern lässt. Dann schließt sich der nächste Auftrag an, wo das Gelernte geübt wird.

 

Bei den drei Arbeitsgruppen "Die flinken Pinken", "Die Grünen" und "Die Intherlegtuälen" kamen die kreativen Ideen schnell in den Fluss, als sie coole Plätze identifizieren, Plakate gestalten oder Häuser bauen sollten. Ihr Physik-Wissen nutzten die Schüler für die Konstruktion einer Verpackung: Wer hätte spontan gewusst, dass sich die Fallgeschwindigkeit von rohen Eiern durch Essig reduzieren lässt? Ulrike Böhm, Partnerin bei Coverdale Deutschland, blickt zurück: "Am meisten überrascht haben mich die Offenheit, die Disziplin und die Zielklarheit, mit der die Schüler an die Aufträge herangegangen sind." Unterstützt wurden sie durch die Coverdale-Tools ‘Zielscheibe‘ und ‘Systematische Vorgehensweise‘.

Allseits mit Spannung erwartet wurde das gegenseitige Feedbackgeben. Beobachten während der Auftragsbearbeitung und Zurückmelden von Wahrnehmungen verbessern die Zusammenarbeit und sind wichtige Fähigkeiten erfolgreicher Führungskräfte. "Bereits in den Rückblenden nach den Aufträgen fiel mir auf, dass die Schüler klar Position beziehen und differenziertes Feedback geben. Kritische Rückmeldungen wurden so vorgetragen, dass sie nachvollziehbar waren, weil die Teilnehmer bei sich geblieben sind und ihre Aussagen auf konkrete Beobachtungen stützten.", fasst Tina Gundlach, Consultant bei Coverdale Deutschland, zusammen. Von den Trainern gab es aufbauend auf den beobachteten Stärken Empfehlungen zur möglichen Studien- und Berufswahl.
 

 

Im anschließenden Austausch mit den zukünftigen Ingenieuren, Journalisten und Sozialpädagogen gab ein Teilnehmer zu bedenken, dass seine Vereinskollegen ihn wahrscheinlich auslachen werden, wenn er mit ihnen Spielregeln für die Zusammenarbeit definieren will. Ein berechtigter Einwurf, denn den Vereinskollegen fehlt die Erfahrung, wie hilfreich und nützlich das sein kann. Aus diesem Grund zieht sich die Frage: "Wie übertrage ich das Gelernte in meinen Alltag?" als roter Faden durch alle Coverdale-Seminare. Der Transfer in die Praxis wird unter anderem durch das Transfer-Journal mit persönlichen Notizen und Ideen sowie einen Lernpartner – einen Buddy – unterstützt.

Am Ende hatten sich die Befürchtungen verflüchtigt. Trotz konzentrierter Arbeit wurde viel gelacht. Die Teilnehmer waren überrascht, wie schnell sie miteinander ins Tun gekommen sind … . Enable people to succeed together. In der Abschlussrunde sagte Miguel de Almeida, Partner bei Coverdale Deutschland: „Ich freue mich darauf, in Zukunft mit euch zusammenzuarbeiten." Die Schüler gaben die Freude zurück, indem sie dem Seminar ein Like bestätigten und es einstimmig weiterempfehlen würden.

 

 

Hat sich die Investition gelohnt?

An dieser Stelle lassen wir am besten die Schüler selbst zu Wort kommen. Hier sind einige Stimmen sechs Wochen nach dem Seminar:

 

Anna H.:

"Meine faszinierendste Erkenntnis ergab sich bei der Übung zum Hausbau, als ich mit verbundenen Augen bemerkt habe, dass ich von den anderen Teilnehmern gehört wurde und wir gemeinsam ein prima Ergebnis erreicht haben. Diese neue Ebene, sich blind über Sprache zu verständigen, hat mich sehr beeindruckt. Für den Fall, dass ich in meinem zukünftigen Beruf mal nicht mehr weiterweiß, dann orientiere ich mich an dem Erlernten von Coverdale als geistige Grundlage. Grundsätzlich würde ich diesen Workshop definitiv jedem weiterempfehlen."

 

 

 

 

Louisa E.:
"Seit dem Besuch des Seminars frage ich immer nach dem Sinn und Zweck und merke, dass das meinen Ehrgeiz weckt. In der Schule kann ich mich inzwischen viel besser mit Gruppenarbeiten arrangieren. Die Lernerkenntnisse haben dazu geführt, dass ich unterschiedliche Stärken in der Gruppe viel schneller erkennen kann, was zu einem insgesamt besseren Ergebnis führt.
Mein persönliches Highlight war die Feedbackrunde, durch die mein Selbstbewusstsein gepusht wurde und sich mein Vorhaben bestätigt hat, ein juristisches Studium anzustreben."

 

 

 

 

Lisa M.:
"Der Workshop war eine prägende Erfahrung. Ganz besonders im Hinblick auf Zeitmanagement und Gruppenarbeit für den Schulalltag. Kürzlich hatten wir (Charlotte, die auch teilgenommen hat und ich) ein Projekt in der Schule und sollten drei verschiedene Plakate erstellen. Zunächst haben wir bei der Herangehensweise das Was, Wie und bis wann, geklärt und dann die Einzelaufgaben den Stärken der Schüler entsprechend aufgeteilt. Das Erfolgserlebnis hat sich auch in unserer Note widergespiegelt. Außerdem waren die persönlichen Rückmeldungen der anderen sehr hilfreich. Zum einen war es spannend zu erfahren, wie man auf andere wirkt und zum anderen schön zu hören, dass Antreiber-Sein die Gruppe in der Zusammenarbeit nach vorne gebracht hat."

  

 

 

Joel S.:
"Ich habe mich sehr gefreut, neue Leute kennenzulernen. Die offene Art und Weise im Umgang und in den Feedbackgesprächen fand ich klasse. Mein größter Lernerfolg waren die Zielscheibe und das strukturierte Vorgehen, woran ich mich gut orientieren kann. Kürzlich hatte ich die Chance, die Zielscheibe für ein Projekt in der Schule vorzustellen und damit zu arbeiten. Im Anschluss haben wir noch einen Rückblick auf den Prozess und das Ergebnis gemacht, was auch von den Schulkameraden sehr gut angenommen wurde."

 

 

 

 

 

Danial K.:
"Für mich war es eine schöne Erfahrung, diese einmalige Chance zu nutzen. Ein Workshop in dieser Art bietet sich sonst für uns nicht so an. Am besten haben mir die lockere Stimmung und die Zusammenarbeit in den Gruppen gefallen. Seitdem nun ein paar Wochen vergangen sind, definiere ich Aufgaben für mich in der Schule viel klarer. Das hilft ungemein!"

 

 

 

 

 

Maxime G.:
"Mein persönliches Highlight und ein riesengroßer Spaßfaktor war meine organisatorische Rolle als Bauherr bei der Übung zum Hausbau. Dabei habe ich erkannt, wie wichtig Abstimmungen sind. Die Erfahrung der Gruppenarbeit habe ich im privaten Kreis geteilt und das klappt gut. Wir sammeln für gemeinsame Aktivitäten Ideen und werten diese nach positiven und negativen Gesichtspunkten aus. Das führt zu einer viel schnelleren Lösungsfindung."

 

 

 

 

 

Text: Sandra Luttenberger, Coverdale Deutschland